Aaarfz von Markus Herrmann

Berlin Romane haben es mir derzeit angetan. Nachdem ich kürzlich „Für hier oder zum Mitnehmen?“ gelesen habe, ist auch schon die nächste Lektüre mit Berliner Schauplatz in meine Hände geraten. Die Rede ist von Markus Herrmanns Debütroman Aaarfz. Der Titel geht nicht ganz so leicht von der Zunge, dafür liest sich das Buch aber in eins weg. Es geht um Tobias, Mitte Zwanzig, lebt in Berlin, ist freier Musikredakteur und Single. Sein erstes Geräusch am Morgen ist „Aaarfz“ („eine tief verwurzelte Mischung aus Unzufriedenheit und Anstrengung“), denn nur sehr schwer schafft er es aus dem Bett, um sich an den Schreibtisch zu setzen und ein leeres Blatt mit einer Musikrezension zu füllen. Tobias ist ein Durchschnittstyp, der sich schnell ablenken lässt und dessen Gedanken immer wieder in verschiedenste Richtungen abschweifen. Ihm fehlt ein wenig der Bezug zur Realität, was deutlich wird, als er beschließt, in den Weltraum zu fliegen. Er besitzt weder die notwendige Fitness, noch die Fähigkeiten und Kenntnisse, geschweige denn Geld, um sein Vorhaben in die Tat umzusetzen. Doch auf komisch naive Art und Weise lässt er sich davon nicht beirren. Er hält nichts von der Wissenschaft und auch wenn ziemlich klar ist, dass er es wohl nicht ernsthaft ins Weltraum schaffen wird, so beginnt er fast unbemerkt durch seine Reisevorbereitungen wieder aktiver im Leben zu werden. Er kann sich zum Joggen aufraffen (Astronauten müssen fit sein), er geht Schwimmen, um die Schwerelosigkeit zu trainieren und er schafft es schließlich eine Frau kennenzulernen und seine Verabredung mit einem Besuch im Planetarium zu beeindrucken.

Aaarfz ist ein moderner Roman, der voll in mein Humorzentrum trifft. Markus Herrmann gehört mit seinem Blog hermsfarm übrigens quasi zu unseren Kollegen, wird im Gegensatz zu uns, allerdings als wahrer BloggerSTAR gehandelt. Vor allem hat er mit fast 30.000 Followern bei Twitter den Dreh echt raus, da können wir uns noch ein Scheibchen von abschneiden. Vielleicht sollten wir es auch mal mit einem ähnlich hochwertigen Promovideo versuchen, wie der werte Herr Herrmann es zur Erscheinung seines Buches im März diesen Jahres getan hat: