Adulthood Is Where Dreams Go To Die
Vorab sei kurz angemerkt, dass ich weder Sophia Amorusos Autobiografie Girlboss gelesen habe, noch ihr Unternehmen Nasty Gal kenne. Der omnipräsente #girlboss-Hype ist aber auch an mir nicht unbemerkt vorbeigegangen, genauso wie die Neuigkeiten, dass Amoruso als Geschäftsführerin von Nasty Gal vor zwei Jahren zurückgetreten ist und das Unternehmen mittlerweile Insolvenz angemeldet hat. Zu dem kommen ein paar negative Schlagzeilen zum Führungsstil Amorusos – all das findet keinen Platz in der ersten Staffel. Das lange Wochenende habe ich nun genutzt, um einfach mal reinzuschauen, ganz unvoreingenommen und ohne große Erwartungen.
Die 23-Jähringe Sophia ist lost. Keine Perspektive, kein Geld und keine Lust auf den täglichen Trott eines Arbeitsalltags. Dazu kommt die Angst vor dem Erwachsenwerden, was auch immer das heißen mag. In einem vintage Store findet sie eines Tages eine wertvolle Lederjacke, die sie mit großem Gewinn auf eBay weiterverkaufen kann. Die Idee eines vintage Shops auf eBay ist geboren. Mit ihrem Gespür für Trends, tollen Bildern und kluger Marketingstrategie wird ihr Shop zum vollen Erfolg. Es folgt schließlich der Sprung zu einer eigenen Website mit Onlineshop.
Auch wenn Sophia uns am Anfang ganz schön auf die Nerven geht und unsympathisch ist. Wird sie uns dennoch ans Herz wachsen, denn ihr ungebrochener Willen, etwas selber zu schaffen, ist motivierend. Sophia Amoruso hat es geschafft von einer eBay-Shop Inhaberin zu einer erfolgreichen Unternehmerin zu werden. Außerdem begegnet uns in der Serie ein sehr seltenes Exemplar der weiblichen Anti-Heldin.
Außerdem sei auf die popkulturellen Verweise, die sich in der Serie tummeln, hingewiesen. Waren wir nicht alle damals vom Serientod Marissa Coopers völlig von den Socken gehauen? Der eine oder andere Song erinnert mich an meine Bachelorzeit. Zum ersten mal lebte ich in einer wilden WG mit meiner besten Freundin. Und waren wir nicht alle mit Anfang 20 ein wenig übergeschnappt?
Conformity Is Prison
Ich weiß nicht, inwieweit die Serie nun authentisch ist, witzig ist sie auf jeden Fall. Ein ganz kleines bisschen süchtig macht sie außerdem. Hand auf Herz: Ich bin Brittany Robertson Fan, die ich schon aus Serien wie Life Unexpected oder auch The Secret Circle kenne – beides geliebte Guilty Pleasures. Das schnoddrige Mädchen passt sehr gut zu ihr.
Obwohl man weiß, wie die Geschichte mal enden wird, will man wissen, wie Sophia es schafft, diesen steilen Hügel zu bezwingen. Langsam wächst sie in die Rolle des Bosses und wird noch ganz sicher mit ihren Mörderabsätze in ein paar Hintern treten.
Für alle, die es schrill mögen, ein wenig San Francisco Flair wollen und vielleicht auch noch auf der Suche nach dem „eigenen Weg“ sind, ist die Serie Girlboss ein Muss. Hier gibt es eine einzigartige Erfolgsgeschichte, die toll inszeniert ist und mit gut gemachten Klischees keine Langweile aufkommen lässt – Happy Binging!
2 Comments
Mia
4. Mai 2017 at 20:31Hihi, supi, danke, ich hatte noch gewartet, was du wohl zu der Serie sagen würdest. Jetzt kann das Bingen auch für mich beginnen! 🙂
Favorite Five: Serien, die Lust auf Kalifornien machen
14. Mai 2017 at 9:07[…] Kaliforniens ein. Außerdem sind auf Netflix die Serien Love, für einen lässigen L.A. Vibe, und Girlboss, wegen der wunderschönen San Francisco Momente, sehenswert. Ich habe aber noch viel mehr Tipps […]