Wenn Männer mir die Welt erklären ist der Titel von Rebecca Solnits Essay Sammlung. Obwohl Solnit schon viele Bücher geschrieben hat, ging genau dieser Titel durch die Decke und ist seit vielen Jahren in aller Munde. Auch wenn ich einem Hype immer mit Vorsicht genieße, wollte ich nun doch mit meinen eigenen Augen lesen, wovon zum Beispiel eine Lena Dunham da schwärmt.
Ich muss gestehen, dass ich etwas anderes erwartet habe. So hatte ich eine Geschichte über das „Mansplaining“ im Kopf. Doch lediglich der erste Essay der Sammlung widmet sich diesem Punkt und gibt dem Buch seinen Namen. Unter dem Titel Wenn Männer mir die Welt erklären erzählt Solnit dort von einem Ereignis im Jahr 2003, das den Stein des Anstoßes gab und die Mansplaining-Bewegung in Gang setzte. Rebecca Solnit hat den Nerv der Zeit getroffen – der Hass vieler Männer gibt ihr Recht. Die anderen sechs Essays sind eine Mischung aus feministischer und gesellschaftskritischer Aufsätze, in denen der Herr Besserwisser vielleicht das kleinste Problem ist, denn die Zahl der Opfer von Gewaltverbrechen spricht eine andere Sprache. Frauen werden durch Übergriffe und Vergewaltigungen mundtot gemacht und ihrer Freiheit beraubt; Frauen werden so kleingeredet und zum Schweigen gebracht. Auf sehr eindringliche Weise schreibt Solnit über diese gesellschaftliche Schieflage, die der Beweis dafür ist, warum es Feminismus gibt und deutlich macht, warum er so wichtig ist.
Solint Essays bleiben ganz sicher im Gedächtnis, sind so deprimierend wie motivierend. Ich bin froh, dass sie ihre Stimme gefunden und sich Gehör verschafft hat.
Lieben Dank an den btb Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplares!
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