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SerienTipp: Transparent von Jill Soloway

Transparent

Irgendwann im letzten Monat habe ich mir ein Paar Stiefel bei Amazon bestellt. Damit ich schon am nächsten Tag die Hacken zusammenschlagen konnte, habe ich mich für den Amazon Prime Testmonat angemeldet. Die Schuhe waren schwuppdiwupp da und oben drauf gab es noch den Zugang zur Instant Videowelt. Für mich als kleiner Serienjunkie ein nettes Plus, denn nicht nur Twin Peaks ist im Angebot, sondern auch die Amazon Original Serie Transparent. Die gesamte Staffel wurde dann an zwei Tagen mit dem Herzbuben direkt „weggeatmet“ und kräftig inhaliert. War unser Fazit noch nach der ersten Folge: „Ganz schön querki“; schwanke ich seit der zweiten Folge irgendwo zischen tief berührt und wütend über so viel Selbstzentriertheit.
Aber noch mal ganz von vorne. In der Serie get es um den transsexuellen Vater, aber man ist sich oft nicht sicher, ob sich nicht doch alles um das Leben der erwachsenen Kinder dreht, die leider viel zu sehr mit sich und ihrer Sexualität beschäftig sind, um ihren Vater zu unterstützen. Akzeptanz scheint in diesen Zeiten, da sich die Sexualität im Schleudergang befindet, kein Thema mehr zu sein. Aber was bleibt, ist der schale Nachgeschmack der Frage, ob das Familienleben, was davor stattfand eine Lüge war, denn alle haben ihren richtigen Platz im Leben noch nicht gefunden.

Transparent
Besetzungstechnisch wurde voll ins Schwarze getroffen. Als alter „Wer ist hier der Boss?“-Hase bin ich großer Judith Light Fan, die die Mutter dieser Mischpoke ist, über Gaby Hoffmann freue ich mich eh immer und Jeffrey Tambor überzeugt in der Rolle der transsexuellen Maura – und das nicht nur bei den Golden Globes. Alles ist gepfeffert im gewohnt jüdischen Humor – in aller bester  Die Nanny-Manier. Man merkt an den kleinen Alttagsdetails und verqueren Situationen, dass die Autorin Jill Soloway hier aus Erfahrung erzählt. Das Wechselspiel zwischen dem alltäglichen Egoismus und dieser Untrennbarkeit der Familienbande berührte mich sehr. Vielleicht mag Transparent oft lahmarschig ein bisschen dahin schleichen, aber hier gibt es das Sehenswerte allzu Menschliche.

 

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2 Comments

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    Filmtipp: The Danish Girl - MADE OF STIL // Slow Fashion, Vintage, Bücher, DIY, Kultur, Berlin
    25. Januar 2016 at 12:07

    […] meinen Kenntnisstand jedoch etwas aufpolieren und habe auf deinen Rat hin Serien wie The Affair und The Transparent inhaliert. Auch Orange is the new Black sowie Fargo haben sich tief im Gedächtnis eingebrannt und […]

  • Reply
    Serie: I Love Dick von Jill Soloway
    25. Februar 2017 at 11:24

    […] Amazon Serie I Love Dick ist der neuste Streich von Jill Soloway. Nach der Serie Transparent startet nun diesen Mai ihre Adaption des gleichnamigen Romans von Chris Kraus. I Love Dick ist […]

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