Magnifica von Maria Rosaria Valentini

Der Roman Magnifica von Maria Rosaria Valentini erzählt die Geschichte dreier bemerkenswerter Frauenschicksale. Den Leser verschlägt es in ein kleines Dorf am Apennin, einem italienischen Gebirgszug. Erzählt wird vom kargen Dorfleben der 1950er Jahre, das unter den Folgen des Krieges schwer gelitten hat und von der Umsiedlung vieler Menschen, die es in die Städte zieht, geprägt ist. Zwei Bewohner dieser malerischen Einöde sind Ada Maria und ihr kleiner Bruder Pietrino, die nach dem Tod der Mutter unzertrennlich sind, da der Vater nur wenig Interesse an seinen Kindern zeigt. Als Ada Maria eines Tages einen Soldaten im Wald trifft und schwanger wird, bleibt nur ihre Tochter Magnifica als einzige Erinnerung an diese kurzweilige Liebe zurück. Das schwere Leben auf dem Land und das Erwachsenwerden lassen Ada Maria mit der neuen Frau ihres Vaters Frieden schließen. Eine bedingungslose Frauenfreundschaft beginnt.
Die langsam brodelnde Aufbruchsstimmung zieht sich durch die Generationen und läutet endlich mit dem plötzlichen Aufbruch von Magnificas Sohn eine neue Zeit ein. Die Alten bleiben im Dorf, die Jungen brechen aus und erkunden die Welt. Wovon Ada Maria so oft träumte, wird für ihr Enkelkind nun Wirklichkeit.

So entrückt, wie das Leben in diesem abgeschiedenen Dorf spielt, liest sich auch diese ungewöhnliche Familiengeschichte. Sprachlich ist der Roman von Valentini fein geschliffen und vor allem die Freundschaft zwischen den Frauen wird den Leser nicht loslassen. Es geht durch schwere Zeiten, die man nur gemeinsam überstehen kann, um sich schließlich in Frieden daran erinnern zu können.

Lieben Dank an den Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars!