Literatur - Was ich gerade lese!

„Hendrikje, vorübergehend erschossen“ von Ulrike Purschke

HendrikjeWorum muss man sich frühzeitig kümmern, wenn man in Urlaub fährt? Natürlich um Urlaubslektüre! Ganz wichtig. Da ich bald wegfahre, habe ich mir gedacht, ich stelle dir nun nach und nach vor, welche Bücher ich mir die nächsten Wochen zu Gemüte führen werden. Da ich mich im Urlaub lieber berieseln lassen möchte, wird hier keine schwere Kost auf dich warten, sondern durchweg leichte Belletristik. Am Strand habe ich nämlich sicher schon genug mit den heißen Temperaturen zu kämpfen und da möchte ich nun wirklich nicht auch noch einen Kampf mit meiner Lektüre führen müssen.

Also, als erstes ist der Roman von Ulrike Purschke namens „Hendrikje, vorübergehend erschossen“ in meinem Einkaufswagen gelandet. Da ich das Buch bisher noch nicht gelesen habe, kann ich dir nur sagen, was mich gereizt hat, es zu kaufen. Es geht um eine Pechvogelin Hendrikje, die ihr Leben einst im Griff hatte, dann aber aus der Bahn geworfen wird und letztlich im Gefängnis landet, wo sie ihrer Psychologin die ganze Geschichte erzählt. Hendrikje scheint ein Gutmensch zu sein und wird dadurch immer wieder zum Opfer ihrer Mitmenschen, die ihre Naivität ausnutzen. Sie versucht sich umzubringen, dies gelingt jedoch nicht und am Ende kommen zwei ihrer Freunde ums Leben, wofür sie sich natürlich selbst die Schuld gibt. Hendrikje stellt einen unbedarften und schutzlosen Charakter dar, der immer wieder Demütigungen ertragen muss, so heißt es zumindest in verschiedensten Inhaltsangabe, die ich zu diesem Buch gelesen habe. Hendrikje, vorübergehend erschossen ist „ein origineller Roman in der Tradition des ‚Simplicius Simplicissimus‘, der das ganze Elend, aber auch die moralische Stärke eines ebenso einfältigen wie aufrechten Menschen in die heutige Zeit überträgt. Man kann lachen und weinen mit dieser Hendrikje, und am Ende fragt man sich, ob man sie nicht längst kennt.“ (Aus: Purschke, Ulrike: Hendrikje, vorübergehend erschossen. Deutscher Taschenbuchverlag, München, 2012. S.2) Das klingt in meinen Ohren, mehr als spannend und ich brenne schon jetzt darauf, Hendrikjes ganze Geschichte zu erfahren. Ich möchte nicht behaupten, unsere Gesellschaft sei schlecht, aber Gutmenschen, wie Hendrikje offenbar einer ist, haben es heute eben besonders schwer sich durchzusetzen. Sensibilität und Ehrlichkeit sind wichtige Eigenschaften, doch leider bringen sie den Menschen heutzutage nicht weit. Ich bin froh, dass Ulrike Purschke dieses Thema hinterfragt und Einblicke in das Seelenleben einer solchen Person gibt, wenngleich das Ganze wohl kein gutes Endes nehmen wird…

Ulrike Purschke wurde 1961 geboren und zog nach dem Abitur von Kassel nach Hamburg, wo sie zwölf Jahre lange Schauspielerin war, u.a. am Deutschen Schauspielhaus. Danach studierte sie Literaturwissenschaften in Rom und Filmdramaturgie in Hamburg. Heute lebt sie in Berlin und schreibt Drehbücher.

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    2. August 2013 at 8:17

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