Theater! Theater!

Glanz und Elend der Kurtisanen @ Volksbühne

IMG_5973Hellwach und konzentriert sollte man sein, wenn man sich die Aufführung „Glanz und Elend der Kurtisanen“ in der Inszenierung von René Pollesch an der Volksbühne ansehen und vor allem verstehen möchte. Pures Berieseln ist das nicht, denn hui – hier geht es um harten „stuff“. Martin Wuttke hat es in dem Stück auf den Punkt gebracht: Es geht um die Schönheit der Geste im öffentlichen Raum, um das Verhältnis von Schauspielern zu ihrer Rolle und um die Authentizität derselben auf der Bühne und im wahren Leben. Außerdem werden noch zig weitere tiefenphilosophische Fragen aufgeworfen, die natürlich für reichlich Diskussionsstoff sorgten. Wo da der Glanz und das Elend geblieben sind? Während der Glanz optisch nicht zu übersehen war (die Bühne war komplett mit übergroßem Lametta eingekleidet und der Boden bestand aus Spiegeln), ist von Balzacs Roman nur noch das „ZAC“ geblieben – in Großbuchstaben auf einen Heissluftballon gedruckt. Aber gut, so kennt man Pollesch, er verarbeitet seine eigenen Themen und setzt Martin Wuttke wie immer virtuos in Szene. Natürlich kamen da auch Gags und Situationskomik nicht zu kurz, so dass auch weniger hartgesottene Theatergänger hier sicherlich auf ihre Kosten kommen.

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