Literatur - Was ich gerade lese!

Das Meer in Gold und Grau von Veronika Peters

veronika petersManchmal muss man alles hinter sich lassen, vielleicht nur für ein Weilchen, um sich selbst zu finden. Das klingt so abgedroschen, wie es wahr ist. Im Roman Das Meer in Gold und Grau von Veronkia Peters verschlägt es die junge Protagonistin Katja Werner an die Ostsee – nicht der schlechteste Ort, um zu verschnaufen und neue Pläne zu schmieden. Hinter sich lässt sie eine Affäre, eine gekündigte Wohnung und ihren Job. Im Hotel Palau ihrer Tante, die sie bis dahin noch nicht gekannt hat, checkt sie nicht als Gast ein, sondern mausert sich zum unentbehrlichen Mitglied der Crew und wird zur verantwortungsvollen Nichte. Dieser Werdegang ist natürlich kein Spaziergang. Katja muss herausfinden, was sie vom Leben will, ihr Können unter Beweis stellen, vor allem vor sich selber und sich mit all den Ecken und Kanten der Bewohner, die dort in der Abgeschiedenheit der rauen See leben, arrangieren. Aber auch Katjas Auftauchen im Hotel Palau bleibt nicht ohne Spuren, sondern läutet eine neue Ära des Hotels ein und rüttelt alle Bewohner wach. Denn das Leben ist genau so sprunghaft, wie das Meer und kein Stein bleibt für ewig auf dem anderen.
Von den Strandkörben auf dem Cover daf man sich nicht täuschen lassen, es handelt sich nicht um eine leichte Urlaubslektüre. Ja, es ist ein Ausflug ans Meer, aber einer, der zum Nachdenken anregt – statt bewusstlos am Strand zu dösen, wird man von den Gezeiten mitgerissen. Es ist diese Suche nach dem Platz im Leben, die mich immer wieder begeistert. Aber auch das Aufeinanderprallen der Generationen, die sich gegenseitig beeinflussen. Von Veronika Peters habe ich gelernt, dass man seinen Platz nicht suchen muss, sondern ihn sich selbst erobern sollte.

 

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