Literatur - Was ich gerade lese!

Buchtipp: Abwesenheitsnotiz von Lisa Owens

Abwesenheitsnotiz

Nachdem du unsere Literatur-Kategorie nun wochen-, nein monatelang im Alleingang betrieben ist, biege ich nach meinem Kroatien Urlaub auch endlich mit neuem Lese-Input um die Ecke. Denn endlich hatte ich mal wieder Zeit, ein gutes Buch aufzuschlagen, und ein klein wenig ist die Leseratte in mir wieder zum Vorschein gekommen. Als erstes wurde „Abwesenheitsnotiz“ von Lisa Owens verschlungen, ein Roman, der zu uns passt wie die Faust aufs Auge.

Hier geht es um Claire, die sich mit Ende zwanzig auf die Suche nach sich selbst begibt. Sie ist unglücklich in ihrem Job in einer Londoner Agentur und tut das, was sich wohl die wenigsten in derselben Situation trauen: Sie kündigt und nimmt sich eine Auszeit. Der Leser begleitet Claire schließlich durch ihre Tage, die sie damit zubringt, einen neuen Job zu finden, den sie nicht nur des Geldes wegen macht, sondern der einfach der Richtige ist. Sie möchte einen Job, der wie bei ihrem langjährigen Freund Luke, Assistenzarzt, nicht nur Beruf, sondern Berufung ist.

Schnell wird klar, dass Claire ein Opfer der unendlichen Möglichkeiten wird, die die Welt uns heute zu bieten hat. Sie verbringt die Tage alleine zu Hause, statt hinzugehen und sich selbst neu zu erfinden, und glaubt dabei, allein das Internet und das Durchforsten von Jobportalen könne ihr die Frage darauf beantworten, was wirklich zu ihr passe. Schließlich kann nur der Blick auf ein leeres Konto sie wachrütteln: „Herauszufinden, was ich machen soll, ist viel härter als mein alter Job. Ich kann nicht fassen, wie schnell die Tage vergehen.“

Die Geschichte von Claire endet schließlich ziemlich abrupt. Ihr Freund bekommt ein tolles Angebot in den USA und es bleibt unklar, ob Claire ihn dorthin begleiten wird oder aber, ob sie ihre Selbstfindungsphase in Deutschland fortführt. Für mich war es ein sehr unbefriedigendes Ende, hatte ich doch bis zum Schluß auf die Lösung für Claires Problem gehofft. Stattdessen habe ich mich jetzt wohl als genauso naiv wie Claire entlarvt, denn den einen perfekten Job zu finden, scheint heute nichts als reine Utopie zu sein (Ausnahmen bestätigen bekanntlich die Regel).

Klappentext_AbwesenheitsnotizLisa Owens

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